Etappe 11: Modane – Plampinet
An Tagen wie diesen…
Am Morgen hieß es gleich mal steil bergauf. Ich kann mich nicht mehr erinnern, warum, aber ich hatte mich für diese Variante entschieden, denn aus Modane führten zwei Varianten den Berg hinauf. Vermutlich, weil es Kilometer spart, aber was ich gehört habe, wäre die andere „originale“ Route angenehmer gewesen. Aber gut.
Es ging steil durch einen Wald hinauf über umgefallene Bäume und über etliche Wurzeln. Als ich etwa 700 Höhenmeter hinter mir hatte, mündete die Variante dann in die andere und es gab nur mehr einen Weg voraus. Ich quatschte ein wenig mit einem Franzosen aus Lyon, der gerade seine erste Wanderung mit Zelt macht und gab ihm ein paar Tipps zur Gewichtsreduktion im Rucksack. Als dann ein paar Meter Schweigen eintrat, machte ich eine kurze Pause und wünschte ihm eine schöne weitere Wanderung.
Ein paar Minuten später machte ich mich wieder auf den Weg und holte den Guten schlussendlich am höchsten Punkt der heutigen Tour wieder ein, wo er sich in Richtung Hütte aufmachte und ich den Weg bergab wählte. Bis dahin war es ein langer Weg, der eine wunderbare Aussicht auf die Berge bot. Es hieß zwar, dass im südlichen Teil der Strecke die Berge kleiner werden sollten, davon war aber bis jetzt noch keine Spur.
Bergab war es dann wieder ein Kampf, die Wege waren nicht wirklich schön – wahrscheinlich bin ich nach den letzten Tagen auch einfach nur verwöhnt – und es war schwer Fuß zu fassen. Nach etlichen Höhenmetern hinunter verlief der Weg dann noch durch einen Wald und gegen 14:00 traf ich in Les Granges de la Vallée Étroité ein, um mir mein Mittagessen zu holen. Und siehe da, ein Tisch war schon für mich reserviert und der Finne ließ mir sogar den Rest seiner Polenta über, da es zu viel war. Während ich mit meinem Essen beschäftigt war, machte er sich auf den Weg und eine halbe Stunde später tat ich es ihm gleich.
Es hieß noch einmal eine paar Höhenmeter hinauf über einen recht angenehmen Waldweg, der genug Serpentinen hatte, um nicht anstrengend zu sein, und dann auf der anderen Seite wieder hinunter entlang eines ausgetrockneten Flussbettes. Die letzten Kilometer bis nach Plampinet fühlten sich dann an, als würde jemand die Ziellinie immer weiter nach hinten setzen, während man darauf zugeht. Die Fersen taten weh, was wahrscheinlich am verbrauchten Profil der Schuhe lag, diese haben ja mittlerweile auch schon wieder 800 km erlebt. Am Ende kam ich um 17:15 in der Unterkunft ein.
Hard Facts:
- Strecke: 30,4 km
- Aufstieg: 1818 m
- Abstieg: 1391 m
- Höchster Punkt: 2444 m
- Niedrigster Punkt: 1050 m
Griaß eich!