Etappe 1: Bregenz – Eichberg

Etappe 1: Bregenz – Eichberg

Vorwort…

Bevor ich euch über den heutigen Tag berichte, möchte ich mich zuerst einmal bei meinen netten Mitreisenden bedanken, die sich mit mir ein 6er Liegeabteil geteilt haben. Trotz enormer Hitze im oberen Bereich des Abteils – also da, wo ich lag – war die Nacht recht angenehm und ich konnte einige Stunden Schlaf in der Embryostellung genießen. Auch der Kaffee und die 2 frischen Semmeln mit Butter und Marmelade waren ausgezeichnet. Leider wird es der einzige Kaffee des Tages bleiben.

 Auf in ein neues Abenteuer…

Die Ankunft in Bregenz war pünktlich und sehr angenehm, da es um 8:30 noch nicht so heiß war. Nachdem ich den Bahnhof durch den falschen Ausgang verlassen hatte und den klassischen „Wie dumm das jetzt aussieht, nach 5min nochmals an denselben Leuten vorbeizugehen“-Gang absolviert hatte, stand ich auch gleich vor der Festspielbühne und dem Bodensee. Nach der letzten Schmierung mit Sonnencreme machte ich mich um Punkt 09:00 auf den Weg.

Nach rund 10 Minuten meinten meine Schultern, dass sie sich das erste Mal bemerkbar machen müssten. Ich zeigte ihnen jedoch die kalte Schulter und klärte sie darüber auf, dass es, wie im letzten Jahr, kein Sudern geben würde. Bemerkbar machte sich auch, dass ich die Schuhe kein einziges Mal vorher anhatte, oder es lag an dem Stein, der sich sehr früh in meinen Schuh verirrte.

Kulturell befand ich mich so früh am Morgen auch noch in Wien und so zogen etliche Radfahrer und Fußgänger an mir vorbei, die mich mit einem freundlichen „Grützi“ begrüßten und keine Antwort von mir bekamen. Leider konnte ich das Problem nur für eine gewisse Zeit lösen, ich werde jedoch daran arbeiten. Bin es halt mittlerweile gewöhnt, nach einer Work Instruction zu arbeiten.

Unbeirrt stapfte ich jedoch am Ufer des Bodensees entlang und spulte recht schnell die ersten Kilometer herunter. Immer dem Jakobsweg nach bahnte ich mir meinen Weg durch Fußach, Höchst und Sankt Margrethen. Ich bin froh, dass ich durch die Zollkontrolle gekommen bin, schließlich hatte ich feinste Jägerwurst in meinem Rucksack. Nach der durchgehend flachen Strecke, die nur auf Straßen verlief, bog ich schließlich auf den Rheintaler Höhenweg ein und konnte prompt die ersten Höhenmeter sammeln.

Nach gut 17km und 3 Stunden war ich also auf dem höchsten Punkt der heutigen Etappe angelangt und gönnte mir eine kleine Verschnaufpause auf einer Bank im Schatten. Die Sonne machte sich bemerkbar und ich war mal wieder dankbar, dass ich mir damals diesen einen Filzhut gekauft hatte. Schließlich brauchte ich nach der Pause eine wenig, um mich wieder an das Gehen zu gewöhnen und ich merkte auch schön langsam, dass ich generell müder wurde.

Auf einer Weide hatte ich dann die erste Begegnung mit nicht einem, nicht zwei, sondern 4 Zauntoren, die unter Strom waren. Nun. Ich nahm es zumindest an. Denn beim Zurückblicken fiel mir auf, dass eigentlich keine Tiere auf der Weide waren. Aber der Zaun war auf jeden Fall unter Strom! Wirklich! Wie auch immer, ein paar schattige Waldstücke und idyllische Dörfchen weiter – wobei idyllisch eigentlich nicht stimmt, was dort für Villen stehen, ist nicht normal – kam ich in Altstätten an.

Und ab diesem Zeitpunkt war es die reinste Qual. 4km zum Ziel. Du weißt es, also weiß es der Körper auch. Und auf einen Schlag beginnt alles gleichzeitig weh zu tun. Fußsohlen, Rücken, Unterschenkel, Nacken, Schultern. Jede Bank – eine kurze Pause. Wasserflaschen austrinken, damit der Rucksack leichter wird. – An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich 5l Wasser getrunken habe und kein einziges Mal am WC war. Und das nicht nur, weil es keines gab am Weg. – Schleppend und mit letzter Kraft spornte ich meinen Körper nochmals an und sagte ihm vor, dass wir uns gleich ausruhen könnten, aber bitte noch das kleine Stück durchhalten. Geschafft. Und ab morgen wird nicht mehr gesudert!

Abschließend muss man sagen, dass es eventuell nicht der klügste Schachzug war, die längste Etappe an den Anfang zu legen. Aber hey, immerhin hatte ich genug Zeit, mich einzugehen. Jetzt erst einmal die Nacht im Stroh schlafen und morgen hol ich mir den 1. Stempel der Tour.

Hard Facts:

  • Strecke: 36,1 km
  • Aufstieg: 764 m
  • Abstieg: 688 m
  • Niedrigster Punkt: 369 m
  • Höchster Punkt: 662 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

2 Antworten

  1. Reni sagt:

    Die Holzbrücke führt aber doch eigentlich nach Hogsmead, oder?

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