Etappe 10: Refuge de l’Arpont – Modane

Etappe 10: Refuge de l’Arpont – Modane

Regenerationszeit…

Der letzte Tag des nördlichen Abschnitts lag heute vor mir und dann war die Hälfte des Weges auch schon wieder vorbei. Rückblickend muss ich wohl zugeben, dass ich es eventuell ein bisschen langsamer angehen hätten sollen und die ersten Tage zum Warmwerden nutzen hätte sollen, anstatt meinen Körper gleich ans Limit zu treiben. Aber aus seinen Fehlern lernt man ja, wie es so schön heißt. 

Der Tag begann so, wie er gestern geendet hatte, und zwar entlang der Bergkante. Es war perfektes Wetter. Warm, bewölkt und kaum Wind zu spüren. Ich überholte einige am Weg, die ich aus der Unterkunft wiedererkannte und hatte viel Spaß dabei, über das steinige Terrain zu klettern. Den ganzen Tag ging es mal ein paar Meter hinauf und dann wieder bergab, nichts wirklich Anstrengendes.

Gegen 10:30 begann ich dann, die ersten Regentropfen zu spüren und entschied mich schweren Herzens, den Hut zu ziehen und ihn gegen meine Regenjacke zu tauschen. Es kam dann auch ein leichter Schauer. Gefühlt hätte die Natur aber etwas mehr vertragen können. Weiter entlang der Bergkante kam ich zu Mittag mit Ausblick auf einen wunderbaren Stausee im Refuge de la Fournache an, wo ich eine kurze Pause machte, und die Entscheidung traf, meine Regenjacke wieder einzupacken. 

Der Nachteil am Regen war, dass er auch riesige Nebelschwanden mit sich gebracht hatte, die den restlichen Tag die Aussicht blockierten und ich mich somit voll und ganz aufs Gehen konzentrieren konnte. Es ging rund um den Stausee und dann nochmals ein Stück nach oben. 

Ich hatte heute schon zwei gesehen, aber als ich mich der dritten Schafherde näherte, kam ich nicht drum herum, darüber nachzudenken, wie „komisch“ es ist, dass es wirklich noch Hirten gibt, die den ganzen Tag auf der Alm verbringen und mit ihren Hunden auf die Schafe aufpassen. Genau von diesen Hunden wurde ich dann übrigens begleitet. Sie passten wohl auf, dass ich keines der Schafe stehlen würde, als ich an der Herde vorbei ging. Mit Bellen und ein paar Metern Abstand folgten sie mir, bis ich außer Reichweite war. Der letzte Abstieg nach Modane erforderte dann nochmals volle Konzentration. Viel rutschige Steine und nasser Untergrund im Waldstück machten es zu einer rutschigen Angelegenheit. Außerdem war das ein echt bescheidener Weg, ich kann mir nicht vorstellen, dass diesen jemand freiwillig hinauf gehen würde. Unten angekommen, ging es durch die Stadt und zur heutigen Unterkunft.

Hard Facts:

  • Strecke: 33,2 km
  • Aufstieg: 1251 m
  • Abstieg: 2488 m
  • Höchster Punkt: 2469 m
  • Niedrigster Punkt: 1051 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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