Etappe 11: Sonnschienhütte – Eisenerz

Etappe 11: Sonnschienhütte – Eisenerz

Wer die Wahl hat, hat die Qual…

Nach einer romantischen Nacht zu viert im eigenen Zimmermatratzenlager führten wir alle beim Frühstück unserem Körper die nötige Energie zu, um den heutigen langen Abstieg nach Eisenerz zu überstehen. Die anderen versuchten all diese Kraft in die Knie zu lenken, während ich eher darauf bedacht war, meine geschwollenen Achillessehnen zu versorgen. Ein wenig angeschlagen marschierten wir also alle los.

Ungefähr eine halbe Stunde später, als wir an der ersten Kuhherde vorbei wateten, fiel plötzlich auf, dass eine Regenjacke in der Unterkunft hängengeblieben war. Die Überlegung war groß, ob man die Kilometer noch einmal zurückgehen sollte oder die Jacke einfach hängen lässt, da diese dann für einen guten Zweck versteigert wird. Die Entscheidung fiel nach langem Überlegen zu Gunsten der Regenjacke aus und die Gruppe teilte sich auf. Während der eine Teil auf einer nahe gelegenen Hütte bei Kuchen und kühlen Getränken eine Runde Karten spielte, ging der andere Teil auf Regenjackenjagd.

Einige Viertelstunden später war die Rettungsaktion erfolgreich erledigt und die Gruppe konnte geschlossen weiterwandern. An einer Weggabelung fiel die Wahl dann auf die Alternative Zusatzroute, da sich der Tourguide nicht zu 100% sicher war und wie schon die letzten Tage kein Empfang für Mobiltelefone vorhanden war. Über einen steilen und rutschigen Steig ging es bergauf, aber mit viel Teamwork und waghalsigen Aktionen wurde auch dieses bewältigt. Einziger Negativpunkt: noch mehr Meter hinuntergehen und noch mehr die Knie belasten. Aber genau für solche Momente wurde dann der Jolly-Joker verwendet und die Marzipanschokolade verteilt, um die Motivation der Gruppe hoch zu halten.

Weiter ging es langsam, aber stetig bergab, entlang des Fobisbaches und in die wunderschöne Klamm. Leider war ab hier der Abstieg wieder sehr steil und daher kämpfte man sich, in knieschonendem Schritt und mit dem Rhythmus des fließenden Wassers, hinunter.

Am Weg trafen wir übrigens einen der drei deutschen Wanderer wieder, die wir ein paar Tage zuvor deklassiert hatten und es stellte sich heraus, dass er eigentlich Tiroler ist und von Wien nach Innsbruck marschiert. Da ich und er ungefähr die selbe Route gehen, tauschten wir die Nummern aus, falls es irgendwelche Geheimtipps bei Quartieren geben sollte. Bei einer kurzen Plauderei – vor allem über die Info, wer im WM-Finale spielt – verging der elendslange Hatscher auf dem Forstweg fast schon wie im Flug und wir kamen endlich am wunderschönen Leopoldsteiner See an. Und siehe da, auch der Empfang war plötzlich wieder da. Endlich!

Nach einem kurzen und kaltem Plantscherl und einem leckeren Eis, ging es dann noch einen kurzen Anstieg hinauf Richtung Eisenerz. Hier verabschiedeten sich auch meine treuen Begleiter. Danke, dass ihr die paar Tage mitgegangen seid! Es war echt erfrischend und lustig euch ins Land der Berge mitzunehmen und euch mit zerschundenen Knien wieder heimzuschicken! *böserlacher*

Hard Facts:

  • Strecke: 19,7 km
  • Aufstieg: 400 m
  • Abstieg: 1216 m
  • Niedrigster Punkt: 646 m
  • Höchster Punkt 1613 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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