Etappe 14: Heßhütte – Klinkehütte

Etappe 14: Heßhütte – Klinkehütte

Eine Wegane Etappe…

Bei einem gustiösen Frühstück plauderte ich noch ein wenig mit den anderen Leuten vom Vortag, bevor ich mich ans Packen machte und das Lager räumte, damit die anderen noch schlafen konnten. Weil es noch ziemlich früh war und ich endlich einmal daran dachte, wollte ich heute den Brustgurt von meinem Rucksack richten und fragte, ob jemand Nadel und Faden dabeihabe. Selbstverständlich konnte mir jemand etwas borgen und…

Erzähler: Die jungen Ärzte brachten ihn durch die Notaufnahme herein. Sein Brustmuskel war gerissen und mit einem Ruck hoben sie ihn samt Rettungssack auf den OP-Tisch. „Name: Bag Pack, Alter: 38, Unfallursache: Zu hohe Belastung beim Klettern“, erklärte die Schwester, als Dr. McWeiny in den OP kam. Aus seinem kurzen Tagtraum gerissen, wurde er über den Pieper über den Vorfall benachrichtigt.

Es war eine einfache Operation. Der Doktor hatte das schon 1000-mal gesehen und trotzdem sah es immer wieder grauenhaft aus. Bevor er den Patienten in Narkose versetzte, gab er ihm noch mit, er solle sich am Riemen reißen, alles werde gut. Die Schwester reichte ihm eine Nadel und wollte dann wissen, welchen Faden er benutzen wolle. Da es länger halten und sich nicht gleich wieder verlieren sollte, entschied er sich für den weißen und nicht den roten Faden.

Mit einem ersten Einstich zog er den Faden durch den Muskel und nähte dann Stich für Stich weiter den Muskel zusammen. Der einzige Teil an der Operation der Komplikationen verursachen konnte, war es, den Muskel wieder richtig hinter dem Brustkorb zu platzieren. Leider lief heute nicht alles wie am Schnürchen und McWeiny musste auf sein Wundermittel zurückgreifen. Es hatte einen faden Beigeschmack, aber er orderte dann seiner Assistentin an, sie möge doch bitte etwas…

Hirschtalgcreme auftragen. Ordentlich eingeschmiert, flutschte das Ganze wieder in seine Halterung und der Brustgurt war wieder voll funktionsfähig! Ein guter Start in den Tag!

So machte ich mich also auf den langen Weg ins Bergsteigerdorf Johnsbach, es war ein einfacher Abstieg über einige Wurzeln und Waldwege und ich war recht flott dort. Im Gasthaus zum Donner kehrte ich auf ein klassisches Stemperl-Zitron ein und machte mich dann schnell wieder auf den Anstieg zur Mödlingerhütte.

Nach der kleinen Pause ging es also recht steil, jedoch nur entlang von Forststraßen hinauf. Die Sonne spielte wieder ihren Part und es war wieder unerträglich heiß. Die Etappe war bis jetzt recht unspektakulär sowohl vom Ausblick als auch vom Gehen. Für mich jedoch eine willkommene Abwechslung im Vergleich zu den Vortagen. Gegen 13:00 kehrte ich auf der Mödlingerhütte auf eine kleine Stärkung und einen Stempel ein und gönnte mir ein paar Sonnenstrahlen.

Die dunklen Wolken zogen zum Gefallen der Gesellschaft an der Hütte vorbei und ich machte mich an den letzten Abstieg zum Flitzenbach und den Wiederaufstieg zur Klinkehütte. Beim Aufstieg verwechselte noch ein Schmetterling meine glatte und mit Salzwasser durchtränkte Haut mit einer Blume und setzte sich während einer Pause auf meinen Arm. Verliebt schaute ich ein paar Sekunden in seine 1000 Augen, ehe er sich von mir losriss und in die Weiten der Welt davonflog. Still a better lovestory than Twilight.

Hard Facts:

  • Strecke: 17,9 km
  • Aufstieg: 1134 m
  • Abstieg: 1298 m
  • Niedrigster Punkt: 765 m
  • Höchster Punkt: 1699 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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