Etappe 14: Gstaad – Rossinière

Etappe 14: Gstaad – Rossinière

Je ne comprends pas le français…

Bei strahlendem Sonnenschein verabschiedete ich den netten Schweizer, dem die Unterkunft gehörte, und lehnte freundlich das Angebot ab, ob er mich irgendwo hinfahren solle. Am Ende von Gstaad wartete gleich ein steiler Aufstieg auf mich, der, Gott sei es gedankt, im Wald verlief und ich somit nicht der prallen Sonne ausgesetzt war. Es ging vorerst durch den Wald in kleinen Serpentinen nach oben und anschließend über eine Almwiese.

Am Weg hinauf kam ich an einer Gruppe Ziegen vorbei, die sich prompt mir anschlossen und hinter mir herliefen. Die 4 Ziegen und ich schlossen in den 2 Minuten eine innige Freundschaft und ich musste mir die Tränen verkneifen, als ich sie am Ende nicht durch das Drehkreuz schleusen konnte und sie zurücklassen musste. Immerhin hatten sie genug zu fressen, sie konnten also nicht über ihr Leben meckern. 

Die Wiese führte mich weiter steil hinauf bis zu einer Sesselliftstation und von dort an wurde es flacher. Immer abwechselnd ging es durch Wald und über Wiesen und mit der Sonne zu meiner Linken, konnte ich sehen, dass all der Schnee, der in den letzten Tagen noch auf den Bergen war, mittlerweile wieder verschwunden war.

Heute waren es keine Flieger, sondern Hubschrauber, die pausenlos über mir herflogen und Lärm verursachten. Gegen Mittag erreichte ich dann auch den Col de Jable und überschritt hier nicht nur eine kleine Mauer, die als Grenze zum Naturpark diente, nein, es kam mir auch so vor, als würde plötzlich alles nur mehr französisch sein. Ich sah bzw. hörte kein einziges deutsches Wort mehr. Gut, dass ich ausgezeichnet in Französisch bin und so blitzartig von „Hallo“ auf „Alloh“ umsteigen konnte.

Genau so steil wie es am Vormittag hinauf ging, ging es jetzt auch wieder hinunter. In einem langen Waldstück kam ein wenig Nervenkitzel auf, da der Weg ziemlich schmal war und ich mit jedem Fehltritt wohl ins Verderben gestürzt wäre. Gut, dass ich wusste, dass man einfach nur so tun musste, als würde man wissen, was man macht und dabei selbstbewusst wirken musste und so lief ich den Pfad schon fast entlang, ohne eine einzige Schrecksekunde. Punkt.

Am Ende des Waldes wartete das kleine Dorf L’Etivaz, wo ich eine kleine Pause einlegte und mir meine Stempel holte. Von dort war es nur mehr ein Katzensprung bis Château-d’Oex und dann weiter auf einem Schotterweg nach Rossinière. Dort angekommen merkte ich, dass ich mich wohl doch einschmieren hätte sollen. Auf meinem linken Arm hatte ich einen feinen Sonnenbrand und das im September. Man lernt nie aus.

Hard Facts:

  • Strecke: 30,6
  • Aufstieg: 1.433 m
  • Abstieg: 1.370 m
  • Höchster Punkt: 1.892 m
  • Niedrigster Punkt: 858 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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