Etappe 22.1: Simonyhütte – Adamekhütte
Wie versteinert…
Nach dem gestrigen verregneten Tag war der erste Gedanke heute nach dem Aufwachen, ob alles wieder trocken geworden war. Nachdem ich mir in der Nacht schon zweimal den Kopf an der Decke angestoßen hatte, war ich diesmal vorsichtiger und begab mich mit eingezogenem Kopf runter vom Stockbett und in den Trockenraum. Der Ofen war zwar mittlerweile fast aus, aber alle Sachen waren trocken. Nach dem Frühstück konnten wir also starten, solange das Wetter mitspielte.
Da rund um die Hütte starker Wind ging, zog ich vor ihm den Hut und verstaute ihn vorsorglich im Rucksack. Für die erste Zeit war das auch die richtige Entscheidung, jedoch hatte sich der Wind bald verflüchtigt und es war fast schon zu warm für Haube und Regenjacke. Verwundert war ich außerdem, wie geschmeidig und trocken die Steine waren, auf denen wir uns fortbewegten. Mit den Schuhen und Händen hatte man so viel Grip, dass man die Stecken fast wegstecken konnte.
Geschmeidig bewegten wir uns also über die felsige Landschaft und einige Schneefelder. Leider war die Aussicht nicht vorhanden, da riesige Nebelschwaden im Gebirge hingen. Da wir nicht wirklich mit dem Nebel abhängen wollten, setzten wir unsere Wanderung auch ohne größere Pausen fort und philosophierten darüber, wie wir uns nicht einen Dachstein suchen würden, sollte es zu regnen beginnen.
Über einige gesicherte Stellen ging es mit Seilen nach oben, jedoch bestand nie wirklich die Gefahr abzustürzen. Auch die Wegmarkierungen, waren fast schon zu häufig zu sehen und gut zu verfolgen. So unanstrengend war der Weg jedoch auch nicht, da man stets darauf achten musste, nicht in die Löcher zu treten oder einzufädeln. Über die langen Steinfelder kam dann wieder teilweise der Wind auf, jedoch war der Hut, der mittlerweile wieder auf meinem Haupt ruhte, nie in Gefahr wegzufliegen.
Innerhalb von 4 Stunden waren wir dann auch schon bei der heutigen Unterkunft. Leider trennten sich hier die Wege von mir und meinem Innsbrucker Mitwanderer, der einen Tage aufholen musste und die morgige Tour gleich dranhängte. Es war mir auf jeden Fall ein Volksfest, seine Gesellschaft zu genießen und ich hoffe, wir treffen uns irgendwann mal auf ein Getränk in Wien.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mich die kurze Etappe fast schon ein wenig unterfordert hat, jedoch hatte ich gestern Abend schon einiges vorreserviert und es war mir einfach zu anstrengend und zu kalt, um draußen nochmals alles umzubuchen.
Hard Facts:
- Strecke: 7 km
- Aufstieg: 456 m
- Abstieg: 485 m
- Niedrigster Punkt: 2010 m
- Höchster Punkt: 2353 m
Griaß eich!
Eine Antwort
Vielen Dank für die Fotos und Beschreibung aus Hamburg! Ich überlege mit meinem 11-jährigen Sohn (Pfadfinder und wandern gewohnt) die Strecke zu gehen. Halten Sie das für gut machbar?