Etappe 45: Ravensburger Hütte – Göppinger Hütte

Etappe 45: Ravensburger Hütte – Göppinger Hütte

Wanderbar…

Nachdem ich mich von den beiden Kremser Kollegen verabschiedet hatte, da diese eine leichtere Route zur heutigen Unterkunft wählten, ging ich direkt zum nahe gelegenen Spullersee, der gerade die ersten Sonnenstrahlen reflektierte. Ein Stück entlang des Ufers und über die Staumauer bog dann der Weg rechts in die Prärie ab und über einen leicht ansteigenden Almweg ging es in Richtung Gehrengrat.

Mit der Sonne im Rücken überholte ich eine Gruppe, die schon etwas früher von der Hütte weggegangen war, und folgte den Serpentinen, die mich immer höher hinaufführten. Der Ausblick war jetzt schon fantastisch und ich nutzte die kleineren Verschnaufpausen, um den Blick in die Weite schweifen zu lassen. Es war ein eher anstrengender Aufstieg, bei dem teilweise auch Trittsicherheit und Konzentration gefragt waren.

Oben angekommen, legte ich eine längere Pause ein und genoss die Aussicht, während ich Müsliriegel und Wasser zur Stärkung zu mir nahm. Den Gehrengrat entlang traf ich dann auch schon auf die ersten Wanderer aus der Gegenrichtung. Es sollten bei weitem nicht die letzten sein. Die Lechquell-Runde war stark frequentiert.

Nach einem rutschigen Abstieg über einen von Kühen und Regen gezeichneten Weg war ich auch schon im Steinernen Meer. Geschickt sprang ich über die vielen Löcher von Stein zu Stein und war in einem so guten Flow, dass ich daran dachte, eine Karriere als Trailrunner zu starten. Von weitem sah ich dann eine Gruppe Menschen, die rund um einen Jäger versammelt stand. Als ich näherkam, erblickte ich dann den toten Steinbock, der zu seinen Füßen lag. Ich versuchte, nicht allzu viel hinzusehen und ging schnell weiter.

Ein wenig betrübt kam ich dann bei der heutigen Mittelstation an und gönnte mir zur Aufmunterung erst einmal ein Stemperl-Zitron. Nachdem ich den wunderschönen Formarinsee ein wenig begutachtet hatte und mein T-Shirt wieder halbwegs trocken war, machte ich mich auf den Weiterweg um den See herum, an der Bushaltestelle des Panoramabusses vorbei und dann gleich wieder links hinauf in Richtung Berg.

Da heute anscheinend jede Form von Weg und Aussicht drankam, ging es durch einige Latschen und auf einem sehr schmalen Weg immer weiter hinauf. Teilweise über versicherte Stellen erreichte ich recht schnell ein Plateau, auf dem es einige Zeit schön und aussichtsreich über Wiesen ging. Ein wenig deprimierend war es schon, dass man auf den künstlich angelegten Spullersee, wo die Tour gestartet war, zurücksehen konnte, aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.

Nach ein wenig Klettern und an einer weißen Fahne vorbei ging es über ein wenig Schutt und Geröll ein Stück hinunter und dann über einen ausgesetzten Höhenweg zum Johanneskopf, von wo man die heutige Unterkunft schon sehen konnte. Die letzten Meter gemütlich hinunter und der Markierung folgend, war ich schließlich wieder einmal in sehr guter Zeit am Ziel.

Es war wirklich eine sehr schöne, aber auch fordernde Etappe, die für jeden etwas bietet. Auch panoramatechnisch war sehr viel Unterschiedliches zu sehen und ich war froh, dass ich vom kurzen abendlichen Regenschauer verschont blieb. Da ich mich morgen von meinen Kollegen trennen würde, da ich zwei Etappen zusammen mache, genossen wir den Abend noch bei einem Gläschen Wein aus Niederösterreich.

Hard Facts:

  • Strecke: 20,8 km
  • Aufstieg: 1365 m
  • Abstieg: 1060 m
  • Niedrigster Punkt: 1830 m
  • Höchster Punkt: 2428 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

 

 

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