Etappe 5: Spitz – Schönbühel

Etappe 5: Spitz – Schönbühel

Sightseeing…

Viel zu voll vom Frühstück machte ich mich auf, um die einzigen Meter, die ich bei der heurigen Tour nicht selbst zu Fuß zurücklegen kann, zu überbrücken. Bevor ich jedoch wirklich startete, schaute ich einem Black Hawk zu, wie dieser einige sehr komische Manöver über den Dächern von Spitz flog, dann weiter vorne auf der Promenade fast landete und dann die Donau entlang wegflog. Komisch.

Wie auch immer. Ein Stückerl entlang des Donauufers und dann stand ich vor der Anlegestelle der Rollfähre. Leider war diese gerade am anderen Ufer, also rief ich kurzerhand den Captain an und machte ihm klar, dass ich gerne hinüber wollte. Auch wenn ich kein Wort verstand, was mein Gegenüber sprach, setzte sich kurze Zeit danach die Fähre in Bewegung und legte in paar Minuten später auf meiner Seite an. Für 1,80€ brachte mich die Fähre jetzt auf die andere Seite, während ich an Deck ein paar Runden im Kreis lief, um doch hinüber zu „gehen“.

Drüben angekommen, startete ich alsdann wirklich in den Tag und es ging durch einen Weingarten gleich in den Wald, wo ein richtig, richtig steiler Anstieg auf mich wartete. Oben angekommen, war das Frühstück wieder abgebaut und mein T-Shirt das erste Mal richtig durchgeschwitzt und so dunkelblau wie die Donau eigentlich sein sollte. Einen langen Forstweg entlang bog ich in einen Waldabschnitt, als plötzlich…

Erzähler: …Deere, die grüne Bestie, vor dem Prinzen auftauchte. Noch bemerkte sie den edlen Ritter nicht und bewegte ihren behäbigen Körper durch den Wald. Mit den scharfen Krallen packte sie die Bäume am Stamm und warf diese mit einem Ruck um.

Prinz Lukas vom edlen Geschlecht der Weinhappls hatte schon viel von Deere gehört. Regelmäßig zog die Bestie über die Felder der Bauern und zerstörte die ganze Ernte. Legenden besagen jedoch, dass der Vater John noch viel schlimmer sein sollte. Der Prinz schüttelte seine blonde Mähne und wollte sich noch einmal die Haare aus dem Gesicht streichen, nur um zu merken, dass er diese vor seiner Reise abgeschnitten hatte. Er wollte schließlich die holde Prinzessin Stempeline im Sturm erobern. Der junge Ritter drückte sich gegen die Felswand am Wegesrand und tapste auf den Zehenspitzen, um nicht gesehen zu werden. Deere schien ihn nicht zu bemerken, als plötzlich ein Schrei…

…von einem Kind durch den Wald hallte. Der letzte Abschnitt zur Burgruine war sehr touristisch geprägt und ich überholte ein paar Familien, die auch auf dem Weg waren. Kurz darauf stand ich auch schon vor der Burgruine Aggstein. Da ich heute richtig flott unterwegs war, beschloss ich, mir die Burg auch von innen anzusehen und zahlte den Eintritt von 7,80€, während ich mir meinen Stempel holte. Eine sehr imposante Burg, die aber auf jeden Fall zu niedrige Türen hat. Nachdem ich alles gesehen hatte, verließ ich die Burg wieder und folgte einem Waldwegerl und einer Forststraße nach Aggsbach Dorf, wo ich auf ein Stemperl-Zitron einkehrte.

Nach der kurzen Pause in der Sonne marschierte ich entlang der neu betonierten Straße bis an die Donau und bog dann auf den Donauufer-Radweg ein. Obwohl es ein Rad- und Fußweg ist, denke ich nicht, dass noch jemand jemals diesen Weg zu Fuß geht, außer er ist am 05er unterwegs. Es war sehr angenehm, bei einem lauen Lüftchen entlang der Donau zu spazieren und so kam ich auch sehr schnell an einen Abzweiger, der mich runter vom Radweg in einen Treppelweg entlang des Ufers führte.

Vorbei an einem nackten Mann und immer dem Weg nach erreichte ich alsbald das Ende des Weges und eine Tür. Eine Tür ohne Schnalle, ohne Griff, ohne nichts. Nur Holz. Entlang der Steine am Ufer klettern? Durch die Brennnesseln war ein Weg zu vermuten. Nun gut. Soll ja gut für die Haut sein. Ein paar brennende Momente später stand ich plötzlich im Vorgarten(?) eines Klosters. Ein wenig verwirrt checkte ich meine Handyroute und folgte dann unauffällig, als wäre nichts gewesen, dem Weg in Richtung Schönbühel.

Hard Facts:

  • Strecke: 23 km
  • Aufstieg: 950 m
  • Abstieg: 950 m
  • Niedrigster Punkt: 200 m
  • Höchster Punkt: 651 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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