Etappe 7: Attinghausen – Gerschnialp

Etappe 7: Attinghausen – Gerschnialp

Die Nebelungensage…

Warum auch immer hatte ich einen nicht sehr prächtigen Start in den Tagen. Vielleicht war es die schlechte Wettervorhersage, vielleicht war es der noch ein wenig angeschwollene Knöchel, oder irgendetwas beim Frühstück war schlecht. Mein Körper brauchte sehr, sehr lange um in die normale Tagesform zu kommen und das Adrenalin zu aktivieren. So war der erste Anstieg bis zur Gondelstation sehr langsam und ich legte einige Trinkpausen ein.

Erst ab der erwähnten Station, auf ungefähr 1500 m, war alles wieder beim Alten und ich konnte, nachdem ich den Regenschutz über den Rucksack gezogen hatte, in gewohntem Tempo dahin schreiten. Der Aufstieg selbst bis dahin, war nicht sehr aufregend und verlief in Serpentinen durch einen Wald.

Leider hing wieder der Nebel über den Bergen und hin und wieder setzte sehr leichter Regen ein. An einer Wasserstelle füllte ich meine Wasserflasche wieder auf und stieg weiter den Berg hinauf. Schon nach kurzer Zeit, hatte ich die Dame vom Vortag und aus dem Hotel eingeholt und lief weiter den Berg hinauf. Der Wind wurde ein bisschen stärker und so entschloss ich mich auf ca. 2000m doch die Regenjacke anzuziehen.

Den Berg immer weiter hinauf, entlang von schönen Wegen, wäre das sicher eine Traumhafte Etappe gewesen, wenn kein Nebel da wäre. So war ich nahe dem Herzkasperl als plötzlich aus dem nichts eine Wandererin vor mir auftauchte. Unbeirrt ging ich jedoch weiter und stieß schließlich auf mein erstes Schneefeld, dass ich flux überquerte und dann über einen kleines Wegerl den Berg weiter bestieg.

Kurz bevor ich am Surenpass ankam, wurde der Wind nochmal stärker und ich entschloss mich meine Handschuhe anzuziehen um meine Finger nicht zu verlieren. Oben angekommen war wie zu erwarten nichts zu sehen und so machte ich mich rasch an den Abstieg. Es war eigentlich sehr interessant nichts vor sich zu sehen und all die Geräusche aus der Umgebung wahrzunehmen. Ein rauschender Bach, eine Kuhglocke, Vogelgezwitscher.

Immer entlang des Schotterweges, ploppten hin und wieder Kühe, wie in einem schlechten Computerspiel auf, die ich aber einfach links stehen ließ. Leider war mittlerweile ständiger Regen, jedoch war es nicht unbedingt sehr kalt. Entlang der Engelberger Aa und dann später einer Straße entlang, wurde ich meist nur belächelt, weil ich mit kurzer Hose, Regenjacke, vermummten Gesicht und Filzhut herumlief. Sogar die kleinen Kinder in Engelberg hielten inne vom in die Regenlacken springen und schauten mir zu wie ich vorbeiging.

In engelberg selbst holte ich mir die Stempel für den Wanderpass und machte mich dann gleich wieder auf, den Anstieg zur heutigen Unterkunft anzugehen. Eine heiße Dusche wartete auf mich. Während ich Richtung Dusche durch ein Waldstück ging, konnte ich hören wie der Regen plötzlich viel stärker wurde, jedoch schützten die Bäume davor und ich war nahezu trocken als ich oben aus dem Wald wieder rauskam. Ein letztes Stück und ich war angekommen. Die äußerste Schicht nass, die innere Schicht fast trocken.

Hard Facts:

  • Strecke: 28,6 km
  • Aufstieg: 2.201 m
  • Abstieg: 1.342 m
  • Höchster Punkt: 2.293 m
  • Niedrigster Punkt: 470 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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