Etappe 8: Gerschnialp – Reuti
In der Ruhe liegt die Kraft…
Nachdem ich vor dem Weggehen entdeckt hatte, dass es wohl geschneit hatte, machte ich mich auf, um zu erforschen, ob das denn wirklicher Schnee oder nur ziemlicher weißer Nebel war. Der erste Aufstieg verlief in Serpentinen durch einen Wald. In jeder Kurve durfte ich mir die Gäste, die Gondel benutzten anschauen und diese beäugten mich, wie ich in kurzer Hose und kurzem T-Shirt den Berg hinaufging, während sie dick eingepackt in Jacken waren.
Bei der Gondelstation angekommen, sah ich schon den Trübsee in der Ferne. Leider, wie ich finde, nicht mehr so schön, da er nicht ganz naturbelassen ist, aber das könnte auch an dem trüben Wetter gelegen haben. Darum verlor ich dort auch keine Zeit und machte mich weiter an den Aufstieg zum Jochpass.
Schnell stellte sich heraus: Ja, es war wirklich Schnee. Ich schätze ab der 2000er Marke lag Schnee. Glücklicherweise war aber der Weg geräumt. – Geräumt? Hmm… Wahrscheinlich irgendwas mit Klimaerwärmung. Wie auch immer. – Da der Weg frei von Schnee war, war es nicht sehr schwer, durch Nebel und Schnee zu navigieren, andernfalls wäre das wohl eher ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Noch komischer fand ich, dass es nicht kalt war. Es ging zwar kein Wind, aber trotzdem komisch, dass der Schnee nicht schmolz. Ich war weiterhin in kurzem Gewand unterwegs und das sollte sich auch so schnell nicht ändern.
Am Jochpass angekommen holte ich mir den Stempel und dann war es passiert. Der Stempel hatte nicht gut gestempelt. Das Motiv war nicht schön abgedruckt. Was tun? Noch einmal stempeln und riskieren, dass nicht genau darüber gestempelt würde? Oder das halbe Motiv mitnehmen. Ich entschied mich, es nochmals zu probieren. Das war dann wohl die falsche Entscheidung. Aber hey, ich kann es jetzt eh nicht mehr ändern.
Entlang eines Sessellifts folgte der Abstieg in Richtung Engstlenalp. Irgendwie war das alles schon komisch. Man muss sich vorstellen, dass da ein Typ in kurzer Hose und kurzem T-Shirt, mit Gesichtsschutz und Stecken, in Schlangenlinien den Berg durch den Schnee hinunterlief. Am schönen Engstlensee vorbei, wurde selbst mir dann kalt und nachdem ich mir den Stempel im Hotel geholt hatte und an der Gruppe Jugendlicher noch in kurz vorbei gegangen war, zog ich mir nach der nächsten Kurve Regenjacke und Handschuhe an.
Es ging weiter, wieder hinauf, in Richtung Planplatten und zurück in den Schnee. Wäre der Nebel nicht gewesen, wäre da ein wunderschöner Höhenweg – inklusive Gratwanderung mit wunderbarem Ausblick – auf dem Programm gestanden. So blieb die Sicht leider versperrt. Aber hey, ich konnte es nicht ändern.
Dann der nächste Rückschlag. Der Griff von einem meiner Stecken löste sich. Da ich leider nichts zum Festmachen dabeihatte, musste der restliche Tag wohl so drüber gebracht werden. Aber hey, ich konnte es nicht ändern.
Von der Planplatten abwärts war es dann ein Leichtes bis Reuti. Einzig ein Donnern machte mir kurzzeitig Sorgen, jedoch kam der Regen nicht. Entlang eines Schotterweges, der sich den Berg hinunterschlängelte, kam ich mit dem halben Schotterweg im Schuh in der Unterkunft an. Das Erlebnis, durch Schnee zu wandern, hatte schon was, jedoch hätte ich lieber die Aussicht genossen. Aber hey, besser Nebel als Regen.
Hard Facts:
- Strecke: 27,3
- Aufstieg: 1.588 m
- Abstieg: 1.799 m
- Höchster Punkt: 2.244 m
- Niedrigster Punkt: 1.046 m
Griaß eich!