Etappe 9: Tignes Val Claret – Refuge de l‘Arpont

Etappe 9: Tignes Val Claret – Refuge de l‘Arpont

Ist heute Murmeltiertag…

Erholt und definitiv ausgeschlafen startete ich relativ spät in den heutigen Tag. Um 9:15 ging es los und es hieß erst mal den letzten Abhang der Skipiste hinauf. Relativ mühselig, denn um die Uhrzeit schon heiß, bog der Weg dann relativ bald ab und es ging auf einem schmalen Weg entlang des Hanges, welcher im Schatten lag. 

Was am Anfang noch Gras und Wiesen war, wurde relativ bald zu Steinen und Geröll. Der Weg zum heutigen höchsten Punkt, dem Col de la Leisse (2758m), war jedoch nicht wirklich anstrengend und hatte einen schönen Anstiegsgrad. Die Umgebung sah dabei eher aus wie eine Mondlandschaft. Kurz bevor ich ganz oben ankam, überholte ich einen Herren, der mich fragte, ob ich in Tignes geschlafen habe. Er hatte mich gestern auf der letzten Hütte gesehen und wir tratschten ein wenig. Er erzählte mir, dass der Gletscher, den man sehen konnte, seit heuer nicht mehr von der französischen Skinationalmannschaft benutzt werden konnte und diese nun in der Schweiz trainieren musste. Außerdem kannte er natürlich Marcel Hirscher persönlich.

Ein paar Meter weiter sah man dann auch die Auswirkungen des Klimawandels anhand des Sees bzw. von dem, was von dem ursprünglich großen See (zumindest auf der Karte war er groß) übrig geblieben ist. Weiter ging es dann über viele lose Steine und einige Höhenmeter hinab. Vorbei an einem Packesel, der vollbepackt von einem Kind gezogen wurde – ja, richtig gelesen – und durch eine Schafherde bis hin zu meinem heutigen Halbzeitspot, dem Refuge d’Entre Deux Eaux, wo ich mir einen kleinen Snack und ein eau de sirop genehmigte. 

Von dort sah ich auch wunderbar, wie es weiterging, und das trübte meine Motivation ein wenig. Der Aufstieg sah nicht wirklich einladend und ziemlich anstrengend aus. Im Endeffekt war es dann aber halb so schlimm, wobei man sagen muss, dass der kühle Wind hier mit (W)Händen und Füßen mithalf, die Hitze erträglich zu machen. Oben angekommen hatte ich ein kleine Deja-vu, denn es sah in etwa so aus wie gestern. Der Parc National de la Vanoise hat so unglaublich viele Fassetten, hinter jedem Hügel sieht es anders aus. Dunkle Steine, grüne Wiesen im Sonnenschein, was braucht man mehr, um glücklich zu sein?

Mit weit offenem Mund und Augen beschritt ich den weiteren Weg und konnte mal wieder gar nicht alles erfassen, was es hier zu bestaunen gab. Die wundervollen Bergseen, die Gletscher, die Berge rundherum, die Murmeltiere, Steinböcke, alles was das Wanderherz begehrt. Auch war der Weg nicht schwierig und es machte Spaß die kleinen Steigungen und Hügel zu durchwandern. Wie auch schon gestern erwähnt: Sollte man sich definitiv selbst anschauen.

Am Ende hieß es dann noch ein wenig entlang des Berghanges herumklettern und über ein paar Steine springen, bevor die heutige Unterkunft in Sichtweite kam. Nach ziemlich genau 8 Stunden war ich angekommen und ließ mich erst mal auf der riesigen Sonnenterrasse nieder.

Hard Facts:

  • Strecke: 27,5 km
  • Aufstieg: 1288 m
  • Abstieg: 1107 m
  • Höchster Punkt: 2746 m
  • Niedrigster Punkt: 2012 m

Griaß eich!

P.S.: Hier geht´s zu den Fotos!

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